Weitere Entscheidung unten: BGH, 01.02.1989

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   BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87   

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BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87 (https://dejure.org/1989,663)
BGH, Entscheidung vom 05.10.1989 - IX ZR 233/87 (https://dejure.org/1989,663)
BGH, Entscheidung vom 05. Oktober 1989 - IX ZR 233/87 (https://dejure.org/1989,663)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Schadensersatz wegen Verletzung von Pflichten als Konkursverwalter - Sinn und Zweck des Konkursverfahrens - Rechtsstellung eines Massegläubigers und Konkursgläubigers bei Verkürzung der Konkursmasse - Einzelschaden eines Massegläubigers oder Konkursgläubigers im ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Geltendmachung eines durch den Konkursverwalter verursachten Gemeinschaftsschadens; Anspruch gegen den Konkursverwalter auf Ersatz nicht bezahlter, nicht festgestellter Vorrechtsforderungen; Ausschluß von Bereicherungsansprüchen

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1990, 45
  • ZIP 1989, 1407
  • MDR 1990, 239
  • WM 1989, 1781
  • DB 1989, 2375
 
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Wird zitiert von ... (26)Neu Zitiert selbst (20)

  • BGH, 22.02.1973 - VI ZR 165/71

    Verletzung von Pflichten eines Vergleichs- und Konkursverwalters -

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Derselbe Senat hat ausgesprochen (Urt. v. 22. Februar 1973 - VI ZR 165/71, NJW 1973, 1198 ff = WM 1973, 642), daß ein einzelner Konkursgläubiger jedenfalls nach Beendigung des Konkursverfahrens den Quotenschaden (Ausfallschaden) geltend machen könne, der sich für ihn infolge der Masseverkürzung ergeben habe; die Frage, ob ein Konkursgläubiger auch während des Konkursverfahrens diesen Schaden geltend machen könne, ist ausdrücklich offengeblieben.

    Ebenso kann ein durch eine Masseverkürzung nachteilig betroffener Konkursgläubiger nur den gerade ihm entstandenen Quotenschaden gelten machen, wie dies der Bundesgerichtshof ebenfalls bereits für die Zeit nach Konkursbeendigung ausgesprochen hat (Urt. v. 22. Februar 1973 aaO).

    Dennoch entspricht es allgemeiner Auffassung, daß auch in diesen Fällen der Konkursverwalter auf Ersatz des Gemeinschaftsschadens nach § 82 KO haftet und dieser Schaden durch einen besonderen Konkursverwalter geltend gemacht werden kann (vgl. BGH, Urt. v. 22. Februar 1973 a.a.O. S. 1199).

  • BGH, 10.05.1977 - VI ZR 48/76

    Enstehung des vom Konkursverwalter wegen schuldhafter Masseverkürzung zu

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Der VI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (Urt. v. 10. Mai 1977 - VI ZR 48/76, KTS 1977, 260, 261 = WM 1977, 847) hat demgegenüber entschieden, daß ein Massegläubiger den Ausfall, den er infolge einer Verkürzung der Konkursmasse erleidet, schon während des anhängigen Konkursverfahrens geltend machen könne.

    Aus eigenem Recht kann ein durch eine Masseverkürzung geschädigter Massegläubiger nur den gerade ihm entstandenen Ausfall einklagen, wie das der Bundesgerichtshof bereits entschieden hat (Urt. v. 10. Mai 1977 aaO).

  • RG, 25.11.1911 - VI 571/10

    Schadensersatzklage gegen den Konkursverwalter

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts (RGZ 78, 186, 188; 89, 237, 240; 142, 184, 188; RG Gruch Beitr Bd. 63, 345, 348) sowie der wohl einhelligen Auffassung des Schrifttums (vgl. Sydow/Busch, KO 16. Aufl. § 82 Anm. 3; Kuhn/Uhlenbruck, § 82 KO Rdnr. 5; Kilger, § 82 KO Anm. 4; Jaeger/Weber, § 82 Rdnr. 11; Mohrbutter/Mohrbutter a.a.O. Rdnr. 950; Karsten Schmidt KTS 1976, 191, 192; vgl. auch Jaeger/Henckel, KO 9. Aufl. § 1 Rdnr. 48; Hanisch, Rechtszuständigkeit der Konkursmasse S. 141 Fußn. 155) kann der Gemeinschaftsschaden während des Konkursverfahrens nur durch einen dafür neu zu bestellenden Konkursverwalter geltend gemacht werden.

    Nach Beendigung des Konkursverfahrens soll dagegen nach Auffassung des Reichsgerichts (RGZ 78, 186, 188) dieser Anspruch dem Gemeinschuldner zustehen, dem die Masse überkommen ist.

  • BVerfG, 19.10.1983 - 2 BvR 485/80

    Sozialplan

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Das Sozialplangesetz bezweckt, den Sozialplanansprüchen, die nach den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts vom 19. Oktober 1983 (BVerfGE 65, 182) und des Bundesarbeitsgerichts vom 30. April 1984 (BAGE 45, 357 [BAG 30.04.1984 - 1 AZR 34/84]) zu den Konkursforderungen der Rangklasse 6 gehörten, entsprechend ihrer sozialen Bedeutung einen besseren Rang zu verschaffen.
  • BAG, 30.04.1984 - 1 AZR 34/84

    Abfindung

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Das Sozialplangesetz bezweckt, den Sozialplanansprüchen, die nach den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts vom 19. Oktober 1983 (BVerfGE 65, 182) und des Bundesarbeitsgerichts vom 30. April 1984 (BAGE 45, 357 [BAG 30.04.1984 - 1 AZR 34/84]) zu den Konkursforderungen der Rangklasse 6 gehörten, entsprechend ihrer sozialen Bedeutung einen besseren Rang zu verschaffen.
  • BGH, 30.10.1974 - VIII ZR 81/73
    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Da die Zahlung des Beklagten an die Sozialplangläubiger gegen § 170 KO verstieß und durch das Verfügungsrecht des Konkursverwalters aus § 6 Abs. 2 KO nicht gedeckt war, geht die Rückzahlungspflicht der Sozialplangläubiger auf den vollen Betrag; wegen der ihnen zustehenden Sozialplanansprüche können sie konkursmäßige Befriedigung erst verlangen, nachdem ihre Ansprüche zur Konkurstabelle festgestellt sind und der Beklagte die darauf entfallende Quote ermittelt hat (vgl. BGH, Urt. v. 30. Oktober 1974 - VIII ZR 81/73, WM 1974, 1218, 1219).
  • BGH, 24.10.1985 - VII ZR 337/84

    Prozeßstandschaft ohne schutzwürdiges Eigeninteresse

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs darf jemand ein fremdes Recht aufgrund einer ihm von dem Berechtigten erteilten Ermächtigung im eigenen Namen im Prozeß verfolgen, sofern er ein eigenes schutzwürdiges Interesse daran hat (BGHZ 89, 1, 2 [BGH 27.10.1983 - III ZR 216/82]; 96, 151, 152 ff; 100, 217, 218; 102, 293, 296).
  • BGH, 03.12.1987 - VII ZR 374/86

    Einbeziehung der ZVB-StB; Verkauf von Waren unter verlängertem

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs darf jemand ein fremdes Recht aufgrund einer ihm von dem Berechtigten erteilten Ermächtigung im eigenen Namen im Prozeß verfolgen, sofern er ein eigenes schutzwürdiges Interesse daran hat (BGHZ 89, 1, 2 [BGH 27.10.1983 - III ZR 216/82]; 96, 151, 152 ff; 100, 217, 218; 102, 293, 296).
  • BGH, 03.07.1980 - IVa ZR 38/80

    Unterbrechung der Verjährung durch Klageerhebung in gewillkürter

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Das hat aber zur Folge, daß die frühere Rechtshängigkeit ihrer Klage der Schadensersatzklage des Klägers zu 3) gemäß § 261 Abs. 3 Nr. 1 ZPO entgegensteht (vgl. BGHZ 78, 1,7 [BGH 03.07.1980 - IVa ZR 38/80]; BGH, Urt. v. 12. Juli 1985 - V ZR 56/84, WM 1985, 1324, 1325; Urt. v. 12. Oktober 1987 - II ZR 21/87, BGHR ZPO § 51 Abs. 1 Prozeßstandschaft, gewillkürte 6).
  • BGH, 12.10.1987 - II ZR 21/87

    Ermächtigung eines Gesellschafters zur Geltendmachung eines Anspruchs der

    Auszug aus BGH, 05.10.1989 - IX ZR 233/87
    Das hat aber zur Folge, daß die frühere Rechtshängigkeit ihrer Klage der Schadensersatzklage des Klägers zu 3) gemäß § 261 Abs. 3 Nr. 1 ZPO entgegensteht (vgl. BGHZ 78, 1,7 [BGH 03.07.1980 - IVa ZR 38/80]; BGH, Urt. v. 12. Juli 1985 - V ZR 56/84, WM 1985, 1324, 1325; Urt. v. 12. Oktober 1987 - II ZR 21/87, BGHR ZPO § 51 Abs. 1 Prozeßstandschaft, gewillkürte 6).
  • BGH, 12.07.1985 - V ZR 56/84

    Geltendmachung des Herausgabeanspruchs durch einen Pächter

  • BGH, 19.03.1987 - III ZR 2/86

    Geltendmachung von zur Konkursmasse gehörenden Rechten durch den Gemeinschuldner

  • BGH, 27.10.1983 - I ARZ 334/83

    Allgemeiner Gerichtsstand des Konkursverwalters

  • BGH, 16.03.1987 - II ZR 179/86

    Umdeutung einer unwirksamen Forderungsabtretung in eine Einziehungsermächtigung;

  • BGH, 27.10.1983 - III ZR 126/82

    Klagebefugnis eines Verbandes -Abwrackaktion in der Binnenschiffahrt

  • BGH, 22.10.1984 - II ZR 2/84

    Schadensersatzpflicht des Beirats einer Publikums-KG gegenüber einem

  • BGH, 08.12.1954 - VI ZR 189/53

    Rechtsmittel

  • RG, 16.12.1902 - III 437/02

    Zurückhaltungsrecht des Konkursverwalters.

  • RG, 06.11.1933 - VI 231/33

    1. Zur Haftung des Notars für Maßnahmen anläßlich einer Beurkundung. 2. Wie sind

  • RG, 11.12.1916 - VI 365/16

    Geschäftsaufsicht z. Abwendung d. Konkurses; Bek. v. 8. August 1914

  • BGH, 06.05.2004 - IX ZR 48/03

    Voraussetzungen einer Schadensersatzpflicht des Insolvenzverwalters

    Daran ändert sich nichts, wenn dem Massegläubiger der Ausfall gerade infolge einer Masseverkürzung durch den Insolvenzverwalter entsteht (BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1408 - obiter; auch BGH, Urt. v. 5. Juli 1988 aaO).
  • BGH, 26.04.2018 - IX ZR 238/17

    Eigenverwaltung: Haftung des vertretungsberechtigten Geschäftsleiters

    Werden Gesellschaftsmittel nicht zur Tilgung einer vorrangigen Verbindlichkeit, sondern zur Erfüllung anderer Forderungen oder zur Anschaffung von Vermögensgegenständen verwendet, kommt es nicht zu einem Schaden der Gesellschaft (BGH, Urteil vom 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1408 f; vom 21. März 1994 - II ZR 260/92, ZIP 1994, 872, 873; Spliedt in FS Vallender, 2015, 613, 628; Schaal, aaO S. 152 f).
  • BGH, 12.03.2020 - IX ZR 125/17

    Insolvenzverfahren: Entscheidungsspielraum des Insolvenzverwalters;

    In diesem Fall befänden sich die ausgezahlten Beträge noch in der Insolvenzmasse (vgl. BGH, Urteil vom 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1410).

    Durch eine schuldhaft pflichtwidrige Masseverkürzung werden diese Rechte beeinträchtigt; es entsteht ein Gesamtschaden (vgl. BGH, Urteil vom 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1409 für das Konkursverfahren).

    Dies betrifft die Befugnis der Massegläubiger, den gerade ihnen infolge der Masseverkürzung entstandenen Ausfall (Einzelschaden) geltend zu machen (vgl. BGH, Urteil vom 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1408).

  • OLG Hamm, 15.04.2008 - 27 U 218/06

    Zur Zulässigkeit des Parteiwechsels auf Klägerseite im Mahnverfahren; Begründung

    Die Frage, wie sich diese Gesamt- und Einzelschäden zueinander verhalten und wer sie nach Verfahrensaufhebung geltend machen kann, ist in der Rechtsprechung nur teilweise geklärt (so ausdr. BGH NJW-RR 1990, 45, 46; Uhlenbruck/Uhlenbruck, InsO, 12. Aufl., § 60, Rn. 41).

    Der IX. Zivilsenat des BGH (IX ZR 233/87, Urteil vom 05.10.1989, NJW-RR 1990, 45) hat sich dem angeschlossen und für die Phase des noch laufenden Konkursverfahrens entschieden, dass Masse- und Konkursgläubiger den (Gesamt)Schadensersatzanspruch gegen den Verwalter, wie es § 92 InsO nunmehr ausdrücklich bestimmt, nicht geltend machen können.

    In welcher Art und Weise der Gesamtschaden und die Einzelschäden zu "verknüpfen" sind (vgl. BGH NJW-RR 1990, 45, 47), hängt maßgeblich davon ab, welche Schäden welchen Rechtssubjekten bei einer schuldhaften Masseverkürzung konkret entstehen.

    Denn jeder "Beteiligte" i.S.d. § 82 KO kann als Einzelanspruch nur den Schaden geltend machen, der "durch die Pflichtverletzung des Konkursverwalters gerade an seinem Vermögen verursacht worden ist" (BGH NJW-RR 1990, 45, 46).

    Dazu zählen jedenfalls auch - die Konkursgläubiger, deren Verwertungsrecht durch eine schuldhaft pflichtwidrige Massekürzung beeinträchtigt wird (vgl. BGH NJW-RR 1990, 45, 47); der Quotenverringerungsschaden des einzelnen Gläubigers ist "Teil eines Gesamtschadens" (BGH NZI 2004, 496).

    Die Befugnis, einen mehreren Verletzen gemeinschaftlich entstandenen Schaden geltend zu machen, steht dem einzelnen Beteiligten grundsätzlich nicht zu; sie muss besonders verliehen werden (vgl. ausdr. BGH NJW-RR 1990, 45, 46).

    Der Gesamtschaden löst sich mit Verfahrensaufhebung nicht in ausschließlich verbleibende Einzelansprüche auf (so BGH NZI 2004, 496; NJW-RR 1990, 45, 46).

    Dementsprechend hat der BGH in seiner Entscheidung vom 05.10.1989 (NJW-RR 1990, 45, 47) ausdrücklich ausgesprochen, dass der aus einer - hier unterstellten - haftungsauslösenden Masseschmälerung resultierende (Gesamt)Schadensersatzanspruch aus § 82 KO "der Gemeinschaft der Konkursgläubiger" zustehe und lediglich seine "Ausübung" während des Verfahrens dem (neuen oder Sonder)Konkursverwalter zugewiesen sei.

    Warum deren aus § 82 KO folgende Rechtsposition (vgl. eingehend BGH NJW-RR 1990, 45, 47) vollständig entfallen sollte, wenn die Pflichtverletzung des Konkursverwalters neben der Beeinträchtigung ihres Verwertungsrechts (vgl. BGH a.a.O.) - auch - einen Schaden beim Gemeinschuldner bewirkt, erschließt sich nicht.

    In der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist sie nicht abschließend geklärt (vgl. BGH NJW-RR 1990, 45, 46; Uhlenbruck/Uhlenbruck, InsO, 12. Aufl., § 60, Rn. 41).

  • BGH, 02.11.1989 - IX ZR 197/88

    Schuldhafte Verkürzung der Zwangsverwaltungsmasse durch den Verwalter

    Der Grundsatz der Naturalrestitution rechtfertigt es nicht, daß ein Beteiligter den auch anderen Beteiligten entstandenen Schaden einklagt (vgl. für den Fall eines vom Konkursverwalter verursachten Gemeinschaftsschadens: Senatsurt. vom 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87).
  • BGH, 14.05.2009 - IX ZR 93/08

    Berechtigung eines Gemeinschuldners zur Verfolgung eines Gemeinschaftsschadens

    Der Gemeinschaftsschaden kann nicht durch einen der betroffenen Masse- oder Konkursgläubiger verfolgt werden; vielmehr obliegt die Durchsetzung während des Konkursverfahrens einem Sonderverwalter oder neu bestellten Konkursverwalter (BGHZ 159, 25, 26 ; BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, WM 1989, 1781, 1783; Urt. v. 28. Oktober 1993 - IX ZR 21/93, NJW 1994, 323 f, insoweit bei BGHZ 124, 27 nicht abgedruckt).

    Die von dem Bundesgerichtshof wiederholt betonte (BGHZ 159, 25, 27 ; BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1784) Notwendigkeit einer sachgemäßen Verknüpfung beider Ansprüche führt zu dem Ergebnis, dass nach der Beendigung des Konkursverfahrens nur noch die Einzelansprüche der Konkursgläubiger erhoben werden können (vgl. MünchKomm-InsO/Brandes, 2. Aufl. §§ 60, 61 Rn. 117; Lüke in Kübler/Prütting/Bork, InsO § 60 Rn. 30), solange nicht im Rahmen einer Nachtragsverteilung ein Sonderverwalter zwecks Durchsetzung des Gesamtschadens bestellt wird (vgl. MünchKomm-InsO/ Brandes, aaO §§ 60, 61 Rn. 116).

    Können die Konkursgläubiger ihren Einzelschaden nur nach Verfahrensbeendigung verfolgen, ergibt sich daraus im Umkehrschluss, dass in dieser Phase der Gemeinschaftsschaden von dem Gemeinschuldner als Träger des Anspruchs (vgl. BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1783) nicht erhoben werden kann.

    Da der Gemeinschaftsschaden und der Einzelschaden eigenständige Ansprüche bilden (BGHZ 159, 25, 26 ; BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1784) und mithin eine Gesamtgläubigerschaft (§ 428 BGB) ausscheidet, führt diese Handhabung zu dem allein sachgerechten Ergebnis, dass der haftende Konkursverwalter entweder einem Anspruch wegen des Gemeinschaftsschadens oder Ansprüchen wegen des Einzelschadens, aber nicht gleichzeitig beiden Ansprüchen ausgesetzt ist.

    Da das Vermögen des Gemeinschuldners auch nach Verfahrensbeendigung der Verwertung zugunsten seiner Konkursgläubiger unterliegt (§ 164 Abs. 1 KO, ebenso § 201 Abs. 1 InsO), ist bei wertender Betrachtung die Gemeinschaft der Konkursgläubiger als Geschädigte anzusehen (vgl. BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1784).

    Will der Gemeinschuldner den Gesamtschaden als mithin mehreren Berechtigten gemeinschaftlich entstandenen Schaden geltend machen, bedarf er hierfür einer besonderen gesetzlichen Befugnis (BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1783).

  • BGH, 15.04.2010 - IX ZR 223/07

    Rechtsanwaltshaftung: Verschuldet unvollständiger Abschluss einer

    Liegen keine besonderen Umstände vor, trifft allein den Schädiger das Risiko, dass der gemäß oder entsprechend § 255 BGB an ihn abgetretene Anspruch gegen den Dritten nicht beigetrieben werden kann (Staudinger/Bittner, BGB [2009] § 255 Rn. 49; vgl. auch BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, ZIP 1989, 1407, 1410 f).
  • BGH, 22.04.2004 - IX ZR 128/03

    Geltendmachung eines Quotenverringerungsschadens; Verjährung des Anspruchs

    Das der Gemeinschaft zugewiesene Verwaltungs- und Verwertungsrecht steht dem Konkursverwalter zu, so daß es durch einen Sonderverwalter oder einen neu bestellten Verwalter ausgeübt werden muß (RGZ 78, 186, 188; 89, 237, 240; 142, 184, 188; BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, WM 1989, 1781, 1784; v. 28. Oktober 1993 - IX ZR 21/93, NJW 1994, 323; OLG München ZIP 1987, 656, 657; ebenso Jaeger/Weber KO 8. Aufl. § 82 Rn. 11: Kuhn/Uhlenbruck, KO 11. Aufl. § 82 Rn. 5; Kilger/K. Schmidt, Insolvenzgesetze 17. Aufl. § 82 KO Anm. 4; Gerhardt EWiR 1987, 703, 704).

    Die Ansprüche der Gläubiger auf Ersatz dieser Schäden und der Anspruch auf Ersatz des Gemeinschaftsschadens sind unterschiedliche Ansprüche (BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 aaO S. 1784).

    a) In einer früheren Entscheidung hat der Bundesgerichtshof ausgesprochen, ohne dem näher nachzugehen, daß das Schicksal der einzelnen Ansprüche auf Ersatz der Quotenschäden und dasjenige des Anspruchs auf Ersatz des Gemeinschaftsschadens "miteinander verknüpft sein mag" (BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 aaO S. 1784).

  • BGH, 21.09.2006 - IX ZR 89/05

    Bindung des Zivilgerichts an eine durch finanzbehördlichen Bescheid erklärte

    Die entgegenstehende Rechtshängigkeit ist als Sachurteilsvoraussetzung von Amts wegen zu prüfen; der Bundesgerichtshof ist insoweit Tatsacheninstanz (BGH, Urt. v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, WM 1989, 1781, 1784).
  • BGH, 28.10.1993 - IX ZR 21/93

    Sorgfaltspflicht des Konkursverwalters bei anwaltlicher Geltendmachung von

    Zwar kann der Schaden, der der Gemeinschaft der Gläubiger durch ein pflichtwidriges Verhalten des Konkursverwalters erwächst, grundsätzlich nicht durch einen einzelnen der davon betroffenen Masse- oder Konkursgläubiger eingeklagt werden, denn das der Gemeinschaft zugewiesene Verwertungsrecht steht dem Konkursverwalter zu, so daß es durch einen neu bestellten Verwalter ausgeübt werden muß (BGH, Urt. v. 22. Februar 1973 - VI ZR 165/71, NJW 1973, 1198; v. 5. Oktober 1989 - IX ZR 233/87, WM 1989, 1781; Kuhn/Uhlenbruck, KO 10. Aufl. § 82 Rdnr. 5 m.w.N.).

    Dieses Recht läßt sich nicht in Einzelansprüche der verschiedenen mittelbar betroffenen Gläubiger aufteilen (Senatsurt. v. 5. Oktober 1989, aaO S. 1784).

  • OLG Dresden, 09.08.2005 - 2 U 897/04

    Regionale Organisationen des Kolpingwerks haften für insolventes

  • BGH, 17.12.2020 - IX ZR 21/19

    Unterbrechen des Rechtsstreits durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über

  • BGH, 05.01.1995 - IX ZR 241/93

    Rechtsfolgen des Handelns des Gesamtvollstreckungsverwalters ohne Zustimmung des

  • BAG, 12.06.2002 - 10 AZR 323/01

    Sozialplanabfindung im Konkurs

  • OLG Dresden, 07.03.2001 - 13 W 2112/00

    Rechtsfolgen der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen den

  • BFH, 23.07.1996 - VII R 88/94

    - Vollstreckung des FA in Konkursmasse bei Unzulänglichkeit der Konkursmasse:

  • OLG Frankfurt, 04.12.2008 - 15 U 132/02

    Persönliche Haftung des Konkursverwalters: Pflichtwidrige Begründung einer

  • OLG Hamm, 05.04.2001 - 27 U 168/00

    Insolvenzrecht - Schadensersatzanspruch gegen früheren Konkursverwalter wegen

  • OLG Karlsruhe, 13.01.2023 - 3 U 46/21

    Auslagen, Honorarvereinbarung

  • OLG Karlsruhe, 21.03.2018 - 15 U 6/18

    Haftung des Gesamtvollstreckungsverwalters wegen der Befriedigung von

  • OLG Hamm, 27.05.2004 - 27 U 44/03

    Haftung des Konkursverwalters wegen Pflichtverletzung

  • BGH, 11.05.2010 - IX ZR 180/08

    Einziehungsbefugnis aus einer Pfändung und Überweisung nach Zwangsvollstreckung

  • LG Bonn, 31.03.2017 - 3 O 216/13
  • OLG Frankfurt, 21.05.2008 - 3 U 136/07
  • BFH, 23.07.1996 - VI R 88/94
  • OLG Celle, 11.11.2022 - 18 U 2/22
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Rechtsprechung
   BGH, 01.02.1989 - IVa ZR 247/87   

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BGH, 01.02.1989 - IVa ZR 247/87 (https://dejure.org/1989,1115)
BGH, Entscheidung vom 01.02.1989 - IVa ZR 247/87 (https://dejure.org/1989,1115)
BGH, Entscheidung vom 01. Februar 1989 - IVa ZR 247/87 (https://dejure.org/1989,1115)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Rechtsschutzversicherung - Baurisiko - Grundstückskauf - Bauleistungen - Versagung von Rechtsschutz wegen eingreifen einer Auschlussklausel - Begriff des unmittelbaren Zusammenhanges

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    ARB 75 § 4 Abs. 1 k

  • rechtsportal.de

    ARB § 4 Abs. 1 lit.k
    Begriff und Umfnag des Baurisikos

  • Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)

    AVB f. Rechtsschutzvers. (ARB) § 4 Abs. 1 Buchst. k
    Rechtsschutzversicherung: Ausschluß für Baurisiko

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1989, 603
  • MDR 1989, 619
  • VersR 1989, 470
  • DB 1989, 2375
 
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Wird zitiert von ... (17)Neu Zitiert selbst (2)

  • BGH, 16.10.1985 - IVa ZR 49/84

    Beschränkung der Klage auf Festsstellung der Deckungspflicht auf Auslegung einer

    Auszug aus BGH, 01.02.1989 - IVa ZR 247/87
    Der Bundesgerichtshof hatte sich bereits in seinemUrteil vom 16. Oktober 1985 (IVa ZR 49/84 = VersR 1986, 132) mit dem Begriff des unmittelbaren Zusammenhanges in der genannten Klausel zu beschäftigen.
  • BGH, 17.09.1975 - IV ZR 17/75

    Suchtklausel

    Auszug aus BGH, 01.02.1989 - IVa ZR 247/87
    Der Senat hat in dem genannten Urteil betont, daß bei der Auslegung von dem Grundsatz auszugehen ist, daß Ausschlußklauseln nicht weiter ausgedehnt werden dürfen, als es ihr Sinn unter Beachtung ihres wirtschaftlichen Zwecks und der gewählten Ausdrucksweise erfordert (vgl. auch BGHZ 65, 142, 145) [BGH 17.09.1975 - IV ZR 17/75].
  • BGH, 19.02.2003 - IV ZR 318/02

    Umfang einer Ausschlußklausel in der Rechtsschutzversicherung

    Der geforderte Zusammenhang muß dabei nicht nur zeitlich bestehen, sondern es muß darüber hinaus auch ein innerer sachlicher Bezug gegeben sein (vgl. Senatsurteile vom 16. Oktober 1985 - IVa ZR 49/84 - VersR 1986, 132 unter 2; vom 1. Februar 1989 - IVa ZR 247/87 - VersR 1989, 470 unter 2; vom 14. Februar 1990 - IV ZR 4/89 - VersR 1990, 485 unter 4; vom 10. November 1993 - IV ZR 87/93 - VersR 1994, 44 unter 3).
  • OLG Frankfurt, 17.02.2012 - 7 U 102/11

    Zur Unzulässigkeit einer Klausel in Rechtsschutzversicherungsverträgen, nach der

    Auch früher gebräuchliche Klauseln, die auf einen "unmittelbaren Zusammenhang" abgestellt haben, sind, obwohl ihre Reichweite in Schrifttum und Rechtsprechung unterschiedlich beurteilt wurde, trotz dieser Unsicherheiten nicht als intransparent bezeichnet worden (vgl. etwa BGH VersR 1986, 132; VersR 1989, 470).
  • BGH, 10.11.1993 - IV ZR 87/93

    Umfang der Baurisiko-Klausel

    Dieser fehlt im allgemeinen, wenn es sich um eine angebliche Täuschung über Eigenschaften des Grundstücks handelt, die keinen Baumangel zur Folge haben (Ergänzung zu Senat vom 1.2.1989 - IVa ZR 247/87 = VersR 89, 470).

    In seinem Urteil vom 1. Februar 1989 (IVa ZR 247/87 - VersR 1989, 470 unter 3) hat der Senat zusätzlich daran erinnert, daß bei der Auslegung auch der Baurisikoklausel auf das Verständnis eines durchschnittlichen Versicherungsnehmers abzustellen ist, der zwar den Wortlaut, aber nicht dessen Entstehungsgeschichte kennt.

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